Ghost hotels of Hurghada
Wie ihr euch denken könnt, lebt Hurghada vom Tourismus. Es ist auch alles danach ausgerichtet die Gäste zu unterhalten und zum Spass haben zu animieren. Mit vielen Touristen klappt das auch und so tummeln sich gewaltige Körpermassen in knalligen Badekleider zusammen mit den braungebrannten Animatoren im Wasser und machen Wassergymnastik wobei sie bei den Worten “Fanta” und “Cola” die Arme heben müssen. Mit einem schrillen Pfeifchen ausgestattet, machen die Animatoren ihre Runden zwischen den Liegen und fordern die bequemen Strandbesucher dazu auf bei Aktivitäten wie eben “water gym” oder “belly dance” mitzumachen. Oder man gönnt sich ganz im Sinne der entspannenden Ferien, auf dem krebsroten Rücken in aller Öffentlichkeit eine Massage.

Nur wenige Schritte weiter findet man aber eine ganze andere Realität vor. Hotelanlage um Hotelanlage, die vor geraumer Zeit angefangen, aber nie fertiggebaut wurden, reihen sich eine nach der anderen der einzigen Strasse entlang. Mächtige und imposante Bauten, die nun von Katzen bewohnt werden. Die Reklameschilder sind verblichen, die Fenster eingeschlagen, aber KFC (Kentucky Fried Chicken), McDonalds und die Moschee sind gut erhalten.


Ägyptische Frauen sind in den funktionierenden Hotelanlagen kaum anzutreffen und auch das gesamte Personal, vom Koch bis zum Zimmermädchen, ist männlich. Ausserhalb der Hotelanlagen gibt es sie aber. Sie passen auf die Kinder auf und spielen mit ihnen und bleiben unter sich. Neben wüst verbrannten und halb nackten Touristen entdeckt man hier und da ein schönes Kopftuch, unter dem man eine Frau vermuten kann. Auch wenn ich nicht splitternackt und knallrot bin und meine Arme und Beine bedeckt sind, schäme ich mich ein bisschen, wenn ich an ihnen vorbei gehe. Ich frage mich, was sie wohl von mir halten. Ob sie gerne mehr Freiheiten hätten oder ob sie zufrieden sind mit der vorherrschenden Rollenaufteilung und ihrem Schicksal und die Touristen innerlich belächeln.

Wäre ich nicht so verdammt neugierig, hätte ich mich wahrscheinlich geweigert, Mirjam auf ihrer abendlichen Katzenfuttersuchaktion durch den weniger touristischen und ziemlich heruntergekommenen Teil Hughada’s zu folgen. Aber als Feigling oder gar Katzenhasser wollte ich auf keinen Fall rüberkommen, also packte ich all meinen Mut zusammen und machte mich mit ihr auf die Suche nach dem berüchtigten Supermarkt mit dem Katzenfutter. Die Hotels sahen in der Nacht und bei Vollmond noch viel geheimnisvoller aus.

Die Bilder wurden aber, wie man unschwer am Sonnenstand und dem grellen Licht erkennen kann, zur Mittagszeit geschossen, als viele am Strand lagen und die Ladenbesitzer ihren Mittagsschlaf hielten. Es waren aber auch zu anderen Tageszeiten nicht besonders viele Menschen anzutreffen.

Ich bin inzwischen, nach einem kleinen Zwischenhalt in Kairo, zurück und bin auch ziemlich glücklich darüber, da die letzten Tage unglaublich hart waren. Heute habe ich den ganzen Tag geschlafen und gegessen und bin immer noch todmüde. Ich werde euch natürlich noch ein paar weitere Bilder zeigen und erfreue mich der funktionierenden Internetverbindung.
Machts gut und bis bald!
byebye,

///english
As you can imagine, the people of Hurghada live on the income from tourism. Everything aims at entertaining the guests and making them have a fun time. It works for many tourists and so you will see massive bodies in jarring swimsuits splashing about in water together with the sun tanned and toned beach hosts doing water gym by raising their arms when the host says “Fanta” or “Cola”. Armed with shrill whistles, they roam around the beach, challenging the lazy beach guests for activities such as belly dance or just water gym. Or you just grant yourself an oily massage in public on the glaring red back.
But just a few steps further you’ll find a completely different reality. Hotel complex after hotel complex, where construction began some time ago but completion was never reached, line the only existing street. Mighty and impressive buildings now inhabited by stray cats. The signboards are faded, the windows smashed in, but KFC, McDonald’s and the mosque are in good condition.
In the working hotel complexes Egyptian women are rarely seen and also the whole hotel staff is, from chef to chambermaid, male. But outside the hotels, they exist. They take care of the children, play with them and stay for themselves. Beside the nastily burnt and half-naked tourists, here and there you can spot a beautiful headscarf under which you can imagine a woman. Even though I’m not burnt and my arms and legs are covered, I feel a little embarrassed passing by them. I wonder what they think of me. If they would like to have more freedom or if they’re content with the prevailing distribution of roles and their fate, and are innerly smiling at the tourists.
If I weren’t so darn curious, I would have refused to accompany Mirjam on her adventurous cat food searching effort into the lesser touristic and quite run-down parts of Hurghada. But I didn’t want to be perceived as a coward or even a cat hater, so I took my courage and started looking with her for the infamous supermarket selling cat food. The hotels looked even more mysterious by night and at full moon.
The pictures were taken at noon, as you can easily see from the position of the sun and the bright light, and when a lot of people were at the beach and the shopkeepers took their siesta. But also on other daytimes you couldn’t see many people.
I’m now, after a small stop in cairo, back in Switzerland and quite happy about it, because the last days were really hard. Today I slept and ate the whole day and am still dead tired. I will certainly show you some more picture and am happy about the functioning internet connection. Take care and byebye!



Nur wenige Schritte weiter findet man aber eine ganze andere Realität vor. Hotelanlage um Hotelanlage, die vor geraumer Zeit angefangen, aber nie fertiggebaut wurden, reihen sich eine nach der anderen der einzigen Strasse entlang. Mächtige und imposante Bauten, die nun von Katzen bewohnt werden. Die Reklameschilder sind verblichen, die Fenster eingeschlagen, aber KFC (Kentucky Fried Chicken), McDonalds und die Moschee sind gut erhalten.




Ägyptische Frauen sind in den funktionierenden Hotelanlagen kaum anzutreffen und auch das gesamte Personal, vom Koch bis zum Zimmermädchen, ist männlich. Ausserhalb der Hotelanlagen gibt es sie aber. Sie passen auf die Kinder auf und spielen mit ihnen und bleiben unter sich. Neben wüst verbrannten und halb nackten Touristen entdeckt man hier und da ein schönes Kopftuch, unter dem man eine Frau vermuten kann. Auch wenn ich nicht splitternackt und knallrot bin und meine Arme und Beine bedeckt sind, schäme ich mich ein bisschen, wenn ich an ihnen vorbei gehe. Ich frage mich, was sie wohl von mir halten. Ob sie gerne mehr Freiheiten hätten oder ob sie zufrieden sind mit der vorherrschenden Rollenaufteilung und ihrem Schicksal und die Touristen innerlich belächeln.




Wäre ich nicht so verdammt neugierig, hätte ich mich wahrscheinlich geweigert, Mirjam auf ihrer abendlichen Katzenfuttersuchaktion durch den weniger touristischen und ziemlich heruntergekommenen Teil Hughada’s zu folgen. Aber als Feigling oder gar Katzenhasser wollte ich auf keinen Fall rüberkommen, also packte ich all meinen Mut zusammen und machte mich mit ihr auf die Suche nach dem berüchtigten Supermarkt mit dem Katzenfutter. Die Hotels sahen in der Nacht und bei Vollmond noch viel geheimnisvoller aus.

Die Bilder wurden aber, wie man unschwer am Sonnenstand und dem grellen Licht erkennen kann, zur Mittagszeit geschossen, als viele am Strand lagen und die Ladenbesitzer ihren Mittagsschlaf hielten. Es waren aber auch zu anderen Tageszeiten nicht besonders viele Menschen anzutreffen.

Ich bin inzwischen, nach einem kleinen Zwischenhalt in Kairo, zurück und bin auch ziemlich glücklich darüber, da die letzten Tage unglaublich hart waren. Heute habe ich den ganzen Tag geschlafen und gegessen und bin immer noch todmüde. Ich werde euch natürlich noch ein paar weitere Bilder zeigen und erfreue mich der funktionierenden Internetverbindung.
Machts gut und bis bald!
byebye,

///english
As you can imagine, the people of Hurghada live on the income from tourism. Everything aims at entertaining the guests and making them have a fun time. It works for many tourists and so you will see massive bodies in jarring swimsuits splashing about in water together with the sun tanned and toned beach hosts doing water gym by raising their arms when the host says “Fanta” or “Cola”. Armed with shrill whistles, they roam around the beach, challenging the lazy beach guests for activities such as belly dance or just water gym. Or you just grant yourself an oily massage in public on the glaring red back.
But just a few steps further you’ll find a completely different reality. Hotel complex after hotel complex, where construction began some time ago but completion was never reached, line the only existing street. Mighty and impressive buildings now inhabited by stray cats. The signboards are faded, the windows smashed in, but KFC, McDonald’s and the mosque are in good condition.
In the working hotel complexes Egyptian women are rarely seen and also the whole hotel staff is, from chef to chambermaid, male. But outside the hotels, they exist. They take care of the children, play with them and stay for themselves. Beside the nastily burnt and half-naked tourists, here and there you can spot a beautiful headscarf under which you can imagine a woman. Even though I’m not burnt and my arms and legs are covered, I feel a little embarrassed passing by them. I wonder what they think of me. If they would like to have more freedom or if they’re content with the prevailing distribution of roles and their fate, and are innerly smiling at the tourists.
If I weren’t so darn curious, I would have refused to accompany Mirjam on her adventurous cat food searching effort into the lesser touristic and quite run-down parts of Hurghada. But I didn’t want to be perceived as a coward or even a cat hater, so I took my courage and started looking with her for the infamous supermarket selling cat food. The hotels looked even more mysterious by night and at full moon.
The pictures were taken at noon, as you can easily see from the position of the sun and the bright light, and when a lot of people were at the beach and the shopkeepers took their siesta. But also on other daytimes you couldn’t see many people.
I’m now, after a small stop in cairo, back in Switzerland and quite happy about it, because the last days were really hard. Today I slept and ate the whole day and am still dead tired. I will certainly show you some more picture and am happy about the functioning internet connection. Take care and byebye!
